Steinarbeiterhaus Hohburg in Sachsen

Steinarbeiterhaus und KircheÖstlich von Wurzen liegt im Lossatal das kleine Örtchen Hohburg. Diese Gegend, auch unter dem Namen Hohburger Berge bekannt, erwarb sich ihren Bekanntheitsgrad vor allem durch die vielen Steinbrüche, die schon seit über 200 Jahren für Arbeit und Brot seiner Anwohner sorgten. Entstanden ist daraus eine noch heute bestehende Industrie, die den vor allem für den Straßenbau gut geeigneten Stein bricht und weiterverarbeitet.
Um diese Geschichte und die damit verwurzelten Menschen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, schufen engagierte Heimatfreunde aus einem schon halb verfallenen Haus ein Museum. Das neben der Kirche stehenden Fachwerkhaus (Baujahr 1802) wurde in mühevoller Arbeit für diesen Zweck nutzbar gemacht, restauriert und als Heimatkundemuseum mit Utensilien unserer einstigen Kulturgeschichte ausgestattet. 1985 fand die Einweihung statt. Es zeigt heute nicht nur den Wandel der Techniken des Steinbruches, sondern erzählt anschaulich vom Leben der Arbeiter und ihrer Familien. Auch die bäuerlichen und handwerklichen Tätigkeiten waren eng verknüpft mit dem Stein.

Der Außenbereich ist vor allem dem technischen Wandel von der harten, manuellen Arbeit gewidmet, zeigt auch die schrittweise Einführung technischer Entwicklungen. Viele Tätigkeiten haben sie erleichtert, doch in manchen Dingen ist eine körperlich schwere Arbeit bis heute geblieben.
Die Räume des Fachwerkhauses geben uns mehr Einblick in den Alltag der  Steinarbeiter-familien, des damit verknüpften Handwerks, vom Korbmacher über den Tischler und Schmied bis zum Bäcker und Metzger. Alle Räume bis unter das Dach sind heute reich bestückt mit historischen Zeitzeugen aus über 2 Jahrhunderten. Ganz oben erinnert selbst ein Tante-Emma-Laden noch an jene Zeit, wo in den Dörfern ein kleines Geschäft in nächster Nähe für alle Anwohner das gesamte Sortiment an Waren feilbot. Diese alte Kultur ist uns heute völlig verloren gegangen und wird sich sicher nicht wieder umkehren lassen. Fortschritt hat nicht immer nur positive Seiten.
Bei einem Besuch, der Ihnen hiermit nur zu empfehlen ist, werden die Gäste der älteren Generationen sich noch selbst an das Leben in ihrer Jugendzeit erinnern; es sind  vertraute Dinge. Die Jüngsten unter uns werden aus dem Staunen nicht herauskommen, wie das Leben ihrer Urgroßeltern einmal ausgesehen hat.

Geleitet wird das Museum heute von Matthias Müller, dem Sohn des damaligen Hauptinitiators des Steinarbeiterhauses, Manfred Müller. Für Gruppenführungen wäre es gut, sich anzumelden. Sie können auch bis in das Umland ausgedehnt werden, um an jene Stellen zu gelangen, wo der Stein gebrochen wurde.

Anschrift

Steinarbeiterhaus Hohburg
Matthias Müller

04808 Lossatal OT Hohburg
Kirchgasse 5

034263 / 41344
www.steinarbeiterhaus.de

Blick in eine Wohnstube Steinarbeiterhaus Hohburg

Küchenausstattung Steinarbeiterhaus Hohburg

Alles wurde gebraucht Steinarbeiterhaus

Steinbruchgeschichte Steinarbeiterhaus Hohburg

Handwerk hat goldenen Boden Steinarbeiterhaus

Im Tante Emma Laden Steinarbeiterhaus

Konservenbüchsen Füllung Steinarbeiterhaus