Schloss Grimma in Sachsen

Luftbild GrimmaDie Besiedlung unserer Gegend durch die Slawen machte auch um das heutige Grimma keinen Bogen. Reste davon können Insider auf dem Plateau an der Hohnstädter Straße  entdecken, zu sehen ist allerdings kaum noch etwas. Die Lage war vor den Hochwassern der Mulde geschützt. 1170 ließ der durch den Silberbergbau im Freiberger Raum reich gewordenen Markgraf Otto „der Reiche“ eine Siedlung anlegen. Schon 1220 erhielt Grimma sein Stadtrecht.
Das Schloss nahe der Mulde gehörte zum Meißnischen Land, dadurch waren hier öfter meißnische Markgrafen und sächsische Kurfürsten zu Gast. Es war auch die Geburtsstätte des Stammvaters unseres sächsischen Königshauses, Albrecht „dem Beherzten“. Als 5. Kind Friedrich des II. (sanftmütigen) wurde 1443 Albrecht geboren. Aus den Brüdern Ernst und Albrecht entstanden die späteren ernestinischen und albertinischen Linien, die geschichtsprägend Jahrhunderte wirkten. Als eines der anmutigsten Bauten thront heute die Albrechtsburg über Meißen an der Elbe. In Grimma hat „Albrecht der Beherzte“ allerdings nur ein paar Jahre seiner Kindheit verbracht.
Seine rasche Entwicklung hatte Grimma dem aufblühenden Handel im 14. Jahrhundert zu verdanken. Sich kreuzende, bekannte Handelswege brachten Grimma einen wirtschaftlichen Aufschwung. Über die Mulde wurde die 1. steinerne Brücke gebaut, auch das eine gute Einnahmequelle aus den vorbeiziehenden Händlern. Zwar verlagerten sich die Handelszentren mehr gen Leipzig, doch Grimma hatte immer seinen Anteil daran. Dass Leipzig diesen bis in die jüngste Zeit erhalten gebliebenen Messestadtstatus erhielt, hat sie auch Grimma zu verdanken.

Die Blütezeit der Wettiner Epoche ist heute noch in der Innenstadt deutlich sichtbar. Über dem Standesamt prangt das Wappen der Wettiner, das 1538 und 1585 im Renaissancestil umgebaute Rathaus zählt zu den am besten erhalten gebliebenen Sachsens.
Neben dem in der Restaurierung befindlichen Schloss steht das einstige Augustiner-Eremiten-Kloster von 1287. Seine Funktion als Kloster hat es inzwischen verloren, erhalten geblieben ist davon nur die Klosterkirche. Das Kloster wurde abgerissen und 1550 zur Fürstenschule umgebaut. Namhafte Persönlichkeiten erwarben hier ihre schulische Ausbildung. Darin aufgenommen zu werden ist ein bis heute erhalten gebliebener Leistungsstatus. In der Klosterkirche predigte auch mehrmals Martin Luther, wollte seine Thesen der Reformation zur Diskussion stellen.
Nur wenige Meter neben dem Schloss überspannt die Muldenbrücke den Fluss. 1716 – 1719 wurde auf Geheiß des sächsischen Kurfürsten „August dem Starken“ diese steinerne Brücke errichtet. Die Bauleitung hatte der berühmte Architekt des Dresdener Hofes, Matthäus Daniel Pöppelmann, nach dem sie später benannt wurde. Wenige Jahre zuvor hatte dieser schon den Bau vom Jagdhaus Kössern geleitet, das im Auftrag des Oberhofjägermeisters Wolf Dietrich von Erdmannsdorff entstand, bis heute ein barockes Kleinod. Ebenso bekannt ist die am Ortseingang von Colditz kommend stehende Gattersburg, eine Villa. Ihr zu Füßen überspannt die stählerne Hängebrücke vor dem Wehr die Mulde zum Stadtwald.  

Anschrift

Tourist-Info Grimma
04668 Grimma
Markt 23

03437 / 9858285

Tempel Schloss Grimma

Rathaus Grimma

Fürstenschule Grimma

Standesamt Grimma

Muldenschifffahrt Grimma

Jutta Turm Grimma