Kohren Sahlis in Sachsen
Das Kohrener Land liegt unmittelbar am Altenburger Land, der Grenze zu Thüringen. An der Entwicklung hatte Dedo III. schon emsig gearbeitet. Das benachbarte Geithain war ein wichtiger Kreuzungspunkt am mittelalterlichen Handels- und Reiseweg. Auf einem kleinen Felsplateau in Kohren – Sahlis stehen 2 verfallene Türme einer einstigen Burg. Sie sind die letzten Zeichen einer Kohrener Blütezeit um die 1. Jahrtausendwende. Kaiser Otto II. schenkte schon 974 das umfangreiche Landstück dem Bischof von Merseburg. Es kam allerdings zu Streitereien, wonach 1220 Markgraf Dietrich von Meißen die Zerstörung anordnete. Sie wurde zwar kurz darauf wieder aufgebaut, mit einem 2. Bergfried erweitert. So sehen wir sie noch heute. Die Herrschaft derer von Kohren ging Anfang des 14. Jahrhunderts zu Ende. Als neue Eigentümer tauchen bekannte Namen, wie die von Leisnig und von Schönberg auf. In jüngster Zeit wurde das kleine Städtchen durch das Töpferhandwerk weit über seine Ortsgrenzen hinaus bekannt. Es beschert uns noch heute wunderschöne Gebrauchs- und Schmuckgegenstände des feinkeramischen Handwerks. Mitten auf dem Marktplatz erinnert der Töpferbrunnen als Maskottchen alle Einheimischen und Vorbeifahrenden an das den Ort prägende Handwerk. Kohren hatte aber auch einen nun weltbekannten Künstler als Einwohner. Julius Mosen war ab 1831 als Gerichtsaktuar in Kohren tätig. Berühmt wurde er durch den Text des Andreas-Hofer-Liedes "Zu Mantua in Banden", das noch heute als Tiroler Landeshymne gilt. In dem nur wenige km entfernten Rüdigsdorf versteckt sich in einer Gärtnerei der Schwind – Pavillon. Er wurde 1829 errichtet und gehörte zum Rittergut. Es war ein Teil des im Stil des englischen Gartens angelegten Parks. Der weltbekannte Gottfried Semper wirkte an der Verfeinerung des Pavillons mit. Die Malereien stammen vom spätromantischen Maler Moritz von Schwind. Heute wird dieses festliche Ambiente für kulturelle Veranstaltungen und Hochzeiten genutzt. Er ist auch zu bestimmten Öffnungszeiten Besuchern zugänglich.